Nützlichkeit
erschöpft sich nicht im Erfüllen der primären Funktion eines Gebäudes, eines gestalteten Objekts.
Jedes Bauteil, jede Oberfläche, Kante, Fuge kann ihr dienen. Eine Wand kann auch Stauraum, ein Fenster Sitzbank, ein Geländer Regal sein.
Einbettung und Wirkung eines Gebäudes können eine belebende Umgebungsqualität und einen Mehrwert für den Ort schaffen, über den eigentlichen Zweck hinaus.
Das nützliche Haus ist für viele mögliche Anforderungen tauglich und kann sich durch Veränderbarkeit zukünftigen Bedürfnissen anpassen.
Seine Bauweise fördert Gesundheit und Wohlbefinden von Bewohnern, Besuchern und am Bau Beteiligten.
Nützlichkeit meint auch Sparsamkeit, also gewünschte Funktionen mit kleinem Aufwand an Mitteln zu erreichen.
Vermindert wird sie durch negative gesellschaftliche, ökologische und gesundheitliche Auswirkungen beim Bau, Betrieb und Rückbau.
Festigkeit
meint Tragfähigkeit und Beständigkeit, und heute selbstverständlich auch Nachhaltigkeit.
Ihr dienen die Werthaltigkeit verwendeter Materialien und Konstruktionen durch gutes Altern und Sparsamkeit im Unterhalt.
Ökologische und baubiologische Bauweisen sind sehr oft auch bauphysikalisch vorteilhaft und somit wertbeständig. Andererseits ist es anspruchsvoller, gewisse Details mit ökologischen und schadstofffreien Alternativen zu konventionellen Konstruktionen zu lösen. Von der gestalterischen Seite her braucht es dazu die Bereitschaft, den erstrebten Ausdruck mit den vertretbaren konstruktiven Möglichkeiten in Einklang zu bringen.
Schönheit
ist in der Kultur heute ein schwieriges Wort, aber wir brauchen sie nach wie vor.
Bauen kann bedrückende, pragmatische Funktionserfüllung sein oder als Baukunst unsere sinnliche Umwelt bereichern, anregen.
Gestalterische Qualität gehört zum Skelett unserer kulturellen Werte und ist daher gesellschaftlich sinnstiftend.
Ein Gebäude strahlt auf Umgebung und Passanten aus, sie können sich seiner Wirkung nicht entziehen.
Daraus ergibt sich die kulturelle Verantwortung der Bauenden.